Der Brexit sorgt für steigende politische und regulatorische Risiken in Großbritannien und auf den Kanalinseln. „Institutionelle Investoren und Asset-Manager suchen auch im Markt der Verbriefungen Alternativen zu klassischen Standorten wie London, insbesondere aber auch zu den Kanalinseln Jersey oder Guernsey“, sagt Daniel Knoblach, Verwaltungsrat der FAIR ALPHA. „Der Standort Luxemburg profitiert hiervon überproportional.“

Die Kanalinseln sind nicht offiziell Teil des Vereinigten Königreiches, sondern sind als Kronbesitz direkt dem britischen Königshaus zugeordnet. „Viele Gesetze hier sind besonders, manche auch besonders locker – und das sorgt derzeit für Verunsicherung unter Investoren“, sagt Knoblach. Galten bislang im Wesentlichen an EU-Regeln angelehnte Rechte für die Kanalinseln, ist deren Fortbestand nun nicht mehr sicher.

„Gerade für Verbriefungen waren die Kanalinseln für manchen Investor eine interessante Adresse“, so Knoblach. „Schließlich ließen sich dort Handelsstrategien oder neue Ideen schnell und recht kostengünstig in handelbare Wertpapiere gießen.“ Anders als etwa die in Luxemburg geschaffenen Produkte ist auf den Kanalinseln keine Pflicht zur jährlichen Prüfung durch Wirtschaftsprüfer vorgeschrieben. „Risiken in den Strategien oder gar in den Bilanzen können dadurch länger unerkannt bleiben“, sagt Knoblach.

Die Sonderrolle der Kanalinseln könnte in Zukunft zur Belastung werden. „Der Streit um die Fischereirechte hat gezeigt, mit welch harten Bandagen gekämpft wird“, sagt Knoblach. „Zukünftige politische Risiken können daher sowohl für Investoren als auch für Initiatoren oder Portfolio-Manager entstehen, Produkte könnten nicht mehr erwerbbar sein, es drohen Reputationsschäden“, so Knoblach.

Angesichts dieser Unsicherheit zeigt sich eine verstärkte Nachfrage nach EU-Produkten. „Wir beobachten seit Mitte des Jahres eine starke Zunahme der Anfragen“, sagt Knoblach. Das Luxemburger Gesetz kennt explizit Verbriefungstransaktionen, ist international anerkannt und akzeptiert. „Zudem sind Verbriefungen aus Luxemburg gesetzlich zur Prüfung durch Wirtschaftsprüfer verpflichtet, was zu erhöhter Transparenz und höherem Vertrauen führt“, so Knoblach.

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